Sumpfschildkröte, Feuersalamander, Ringelnatter, Springfrosch, Zauneidechse

Kreuzkröte (Epidalea calamita)

KreuzkröteKreuzkröte (Männchen).
Charakteristisch ist der gelbe Rückenstreifen, den fast alle Individuen aufweisen.
(Foto: Th. Dürst)

Verbreitung in Bayern: lückenhaft verbreitet, regional fehlend, südlich
der Linie Lindau — München — Deggendorf fast voll­ständig fehlend.
Bayern liegt an der südöstlichen Verbreitungs­grenze der Art. Nicht über 900m Höhe.



Karte:
Artenschutzkartierung Bayern,
Bayerisches Landesamt für Umwelt
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Bestandsentwicklung: Ursprünglich in fast ganz Bayern verbreitet; stark bis sehr stark rückläufig, v.a. in Mittel- und Südbayern (z.T. gravierende Bestandseinbrüche).
Sommer-/Landlebensraum: trockene, offene Bereiche mit sandigem Boden. Da solche Lebensräume natür­licherweise kaum mehr vorkommen, v.a. in Sekundärstandorten wie Abgrabungen (Kies, Sand), Standortübungsplätzen, Brachflächen.
Fortpflanzungsgewässer: flache, vollständig oder zumindest gut besonnte vegetationsarme und flache (bis 20 cm tiefe) Gewässer, die auch periodisch austrocknen können; solche Gewässer waren ursprünglich in Flussauen vorhanden bzw. sind nach Hochwasserereignissen neu entstan­den und existieren heute kaum mehr; heute daher hauptsächlich in Abbau­stellen (Kies-, Sand- etc. -gruben), Deponien, in durch Niederschläge überschwemmten Bereichen (z.B. Äckern), oder in angelegten Gewässern (Ersatz-/Ausgleichsgewässer).
Laichzeit: Mai bis Juli
Überwinterung: in Hohlräumen im Boden wie z.B. Kleinsäugerbauten oder eingegraben, z.B. in Böschungen von Kiesgruben.
Fressfeinde: Larven: Wasserinsekten wie Libellenlarven Wasserkäfer und deren Larven, Ringelnatter, Molche, Stockenten, Krähen;
Adulte: verschiedene Vogelarten, Marder, Ringelnatter.
Nahrung: Larven: v.a. organische Reste am Gewässergrund.
Adulte: verschiedenste Arten von Kleintieren, v. a. Hautflügler (z.B. Ameisen) und Käfer, ferner Spinnen und Zweiflügler.
Gefährdung: Auflassung und Rekultivierung von Kiesgruben, Verlandung, zunehmende Beschattung der Laichgewässer, Verfüllen von Überschwemmungsflächen.
Besonderheiten: Entwicklung vom Ei zum Jungtier in der Regel (je nach Wassertemperatur und Nah­rungs­angebot) in 4 bis 12 Wochen; es können aber auch weniger als drei Wochen sein. Die Kreuzkröte kann sich daher auch in nur kurzzeitig Wasser führenden Gewässern fort­pflanzen.
Männchen und Weibchen sind etwa gleich groß.
Kreuzkröten verbringen ihr Leben größtenteils (ca. 90%) im Boden eingegraben.
Rote Liste Bayern: 2: Stark gefährdet
Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie: Anhang IV (streng zu schützende Art)
Schutzprojekte
mit Beteiligung von LARS-Mitgliedern:
Artenhilfsprogramm im Landkreis Dingolfing-Landau (Initiator: Landschaftspflege­verband Dingolfing-Landau)
siehe hierzu: PELLKOFER, B., SPÄTH, J. & ZAHN, A. (2010): Kreuz- und Wechselkröte (Bufo calamita und B. viridis) im Unteren Isartal — Bestandssituation und Artenhilfs­programm. — Zeitschr. f. Feldherpetologie 17(1): 61—76.
Als pdf verfügbar:  interner Link
Literatur (Auswahl): SINSCH, U. (1998): Biologie und Ökologie der Kreuzkröte — Laurenti Verlag, Bielefeld, 222S.

Laich der Kreuzkröte
Die Laichschnüre der Kreuzkröte werden am Gewässer­grund an sehr flachen Stellen abgelegt (Foto: Th. Dürst)

Larven der Kreuzkröte, kurz vor der Verwandlung
(Foto: Th. Dürst)

rufende Kreuzkröte (Foto: E. Andrä)

Lebensraumbild_breitKleingewässer in einer Erdaufschüttung im Randbereich einer Kiesgrube (Nassbaggerung)/Lkr. Schweinfurt als Laichplatz der Kreuz­kröte. Die Larven halten sich im extremen Flachwasserbereich (links unten im Bild) auf.
(Foto: Th. Dürst)
Lebensraumbild_breitKreuzkröten-Laichplatz
im Lkr. Fürstenfeldbruck
(Foto: E. Andrä)


Textzusammenstellung: Thomas Dürst
Foto links: Th. Dürst
letzte Aktualisierung: 9. Dez. 2019