Sumpfschildkröte, Feuersalamander, Ringelnatter, Springfrosch, Zauneidechse

Wiederanlage zweier Wechselkröten-Laichgewässer
auf der Oberwiesenalm (Chiemgauer Alpen, Oberbayern)

Erfolge und Prognose

Die Wiederanlage zweier Laichgewässer für die Wechselkröte erwies sich schon 2012, im ersten Jahr nach der Fertigstellung, als voller Erfolg. Nach mehr als zehn Jahren ohne oder mit nur sehr geringem Laicherfolg entwickelte sich aus einer im Laich­ge­wässer 2 (LG 2) abgelegten Laichschnur Aufwuchs, von dem mehrere hundert — nach vorsichtigen Schätzungen 800 bis 900 — Metamorph­linge an Land gingen.

Bemerkenswerterweise hatte es 2012 im erwarteteten Zeitraum (Ende Mai bis Mitte/ Ende Juni) keinerlei Anzeichen für eine eventuelle Reproduktion der Wechselkröte gegeben. Zu diesem Zeitpunkt schwammen im LG 1 und LG 2 die Larven der Gelege mehrerer Erdkröten- und einiger Grasfroschpaare und zahllose Bergmolchlarven. Auch adulte Bergmolche, vor allem Weibchen, hielten sich dort noch laichend auf. Erst bei einer Tagesbegehung Anfang August 2012 konnten Wechselkrötenlarven beobachtet werden, die einer Laichablage zwischen dem 15. und 25. Juli entstammten.

Da die Population wegen des bis 1980 vorhandenen optimalen Laichwassers selbst unter den in dieser Höhenlage extremen Bedingungen jahrzehnte-, wenn nicht sogar jahrhundertelang überlebt hat, kann unter den neuen Laichplatz-Bedingungen für das Wieder-Erstarken der Population und für ihre Überlebens­fähigkeit auf den Almen eine in jeder Hinsicht positive Prognose erteilt werden.



Wechselkröte (Weibchen)
auf der Oberwiesenalm
(Foto: E. Andrä)

Larven der Wechselkröte (B. viridis) im auf der Oberwiesenalm wieder angelegten Gewässer LG 2, kurz vor der Metamorphose (Aufnahme am 29.08.2012). (Foto: J. Labus)

Text: E. Andrä
Redaktion: Th. Dürst
letzte Aktualisierung: 28. Januar 2013