(7. Juli 2023) Dass Glyphosat negative Auswirkungen auf Amphibien zeigt, ist bereits seit längerem bekannt. In einer Studie der Universität Ulm wurde nun nachgewiesen, dass Glyphosat auch in seiner Reinform (also nicht nur das im Handel erhältliche glyphosathaltige Produkt) Amphibien durch schwere Missbildungen an Embryonen schädigt.
Weitere Details können in einem ausführlichen Bericht des Bayerischen Rundfunks ) vom 10. Juni 2023 nachgelesen werden, der auch etwas Hintergrundinformation liefert.
(Juni 2023) Neue, gebietsfremde Arten, die infolge des Klimawandels einwandern oder durch Aussetzung nach Bayern kommen, haben zweifellos in irgendeiner Form Auswirkungen auf die einheimischen Arten und Ökosysteme. In seiner Publikation Zum Umgang mit der Ansiedlung der Mauereidechse im Passauer Raum ) setzt sich Otto Aßmann in Bezug auf die Mauereidechse mit damit in Zusammenhang stehenden Fragen auseinander.
(Mai 2023) Der Feuersalamander ist mittlerweile auch in Bayern durch den Chytridpilz
Batrachochytrium salamandrivorans (Bsal) bedroht. Bislang ist keine Möglichkeit bekannt, diesen Pilz in der Natur zu bekämpfen. Es ist deshalb erforderlich, zur Erhaltung der Art in Bayern ein Zuchtprogramm zu starten, bei dem Feuersalamander „ex situ“, d.h. außerhalb ihres eigentlichen Lebensraums gezüchtet werden.
In einer „Machbarkeitsstudie zur Ex-Situ-Haltung des Feuersalamanders“ ) des BUND Naturschutz in Kooperation mit dem Landesbund für Vogelschutz, dem Landesverband für Amphibien- und Reptilienschutz in Bayern (LARS) und dem Bayerischen Umweltministerium wurden verschiedene Möglichkeiten untersucht, mit dem Ergebnis, dass eine in-Situ-Zucht mit hoher Wahrscheinlichkeit erfolgversprechend ist.
(10.02.2023) Im Frühjahr 2021 starteten die Naturschutzverbände Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV), der Bund Naturschutz in Bayern (BN) und unser Fachverband ein Artenhilfsprogramm (AHP) für den hochgradig gefährdeten Feuersalamander. Der fortschreitende Verlust seiner Lebensräume und eine wohl aus Asien eingeschleppte Krankheit machen der Art schwer zu schaffen. Gemeinsam mit dem Umweltministerium soll der Bestand gesichert werden. Weitere Informationen zum AHP Feuersalamander finden Sie in den LARS-Mitteilungen vom März 2022 und im Projekt-Flyer.
(05.10.2022) Wir wollen die in den Anfangsjahren des LARS gepflegte Tradition von Jahresberichten (damals Tätigkeitsberichte genannt) wieder aufleben lassen und mit den Jahren 2020/21 beginnen:
Jahresbericht 2020/21
(05.10.2022) Folgende Mitteilungen des LARS sind online verfügbar:
Oktober 2019
März 2020
Oktober 2020
März 2021
März 2022
Oktober 2022
(21. Feb. 2021) Der LARS wird in loser Folge eine Reihe von Merkblättern herausgeben, die sich mit verschiedenen Themen zum Arten- und Biotopschutz beschäftigen werden.
Die ersten beiden sind bereits fertig gestellt (Inhaltsübersicht und Download-Links siehe Merkblätter ):
(2. Nov. 2020; Nachtrag 24. Jan. 2021) Vor einem knappen Jahr erschien das vom Landesverband für Amphibien- und Reptilienschutz in Bayern e.V. (LARS) federführend erarbeitete Grundlagenwerk Amphibien und Reptilien in Bayern. Christian Köbele, Vorsitzender des LARS, wird in einem Online-Vortrag am
Montag, den 9.11.2020 um 19:30 Uhr
das Werk vorstellen und sein Augenmerk dabei auf die Münchner Besonderheiten legen. Die hohe Flächenversiegelung der Großstadt hat einige Arten wie die Gelbbauchunke weitgehend verdrängt; gleichzeitig befindet sich das größte Vorkommen der vom Aussterben bedrohten Wechselkröte im Stadtgebiet. Und auch bei den Reptilien bietet München spannende Entwicklungen.
Link zum Onlinevortrag
(23. Dez. 2020) Heute vor 40 Jahren trafen sich Herpetologen aus ganz Bayern in der Zoologischen Staatssammlung München und gründeten den Landesverband für Amphibien- und Reptilienschutz in Bayern.
Leider kann es diesmal aus bekannten Gründen keine entsprechende Feier geben. Die ursprüngliche Planung, das 40jährige Jubiläum im Rahmen unserer Jahrestagung im Februar 2021 zu feiern, kann so nicht umgesetzt werden. Eine Tagung soll es trotzdem geben, jedoch als Online-Tagung.
Weitere Informationen zur Tagung und Mitgliederversammlung 2021 und auch zum 40jährigen Bestehen des LARS e.V. finden sich im aktuellen
LARS-Rundbrief .
(18. Sept. 2020) Zwischenzeitlich sind weitere mit Bsal befallene Feuersalamander (Steigerwald) und auch Bergmolche (Steigerwald, bei Memmingen)gefunden worden (Näheres siehe Erste Nachweise ... ).
(18. Sept. 2020) Ende März verstarb Axel Beutler, ohne den es den Landesverband für Amphibien- und Reptilienschutz in Bayern e.V. (LARS) wohl nicht geben würde (weiter Nachruf ).
(29. Juni 2020) Begonnen hat es in Europa in den Niederlanden 2008, als dort die ersten Totfunde von Feuersalamandern erfolgten. In den Folgejahren hat sich der Pilz, der insbesondere für Salamander und auch, aber weit weniger groß, für Molche eine tödliche Bedrohung darstellt, über Belgien nach Deutschland verbreitet. Zunächst in der Eifel und bei Essen festgestellt, liegt nun der erste Nachweis aus Bayern, aus der Marktgemeinde Ebrach vor.
Der Pilz wurde in Europa wahrscheinlich durch Importe im Zuge des (Terrarien-)Tierhandels aus Asien eingeschleppt.
Weitere Informationen und Verhaltenshinweise zur Einschränkung der weiteren Verbreitung gibt das Bayerische Landesamt für Umwelt in seiner
Pressemitteilung vom 26. Juni.
Foto: LfU/Günter Hansbauer
(Nov. 2019) Nach langer Vorbereitungszeit und unzähligen Arbeitsstunden ist es endlich fertig, das Grundlagenwerk zur Herpetofauna Bayerns. Es ist seit dem 14. Nov. 2019 im Handel verfügbar.
Buchvorstellung
Ulmer Verlag Stuttgart
(Oktober 2019) Auen sind natürlicher Lebensraum vieler heimischer Amphibien- und Reptilienarten. Aktuelle Bemühungen zur Renaturierung bzw. Dynamisierung von Auen sieht der Landesverband für Amphibien- und Reptilienschutz in Bayern e.V. (LARS) daher grundsätzlich positiv. Häufig erfolgen Renaturierungsmaßnahmen jedoch unzureichend oder nicht sachgerecht in Hinblick auf die Herpetofauna.
Der LARS hat daher ein Positionspapier zur Auenrenaturierung verfasst. Die Positionen des LARS sind:
1. Natürliche, artenreiche Auen sind von der Dynamik des Fließgewässers geprägt. Wasserbauliche Eingriffe in die letzten natürlich dynamischen Auenabschnitte sind unbedingt zu vermeiden. Noch vorhandene dynamische Prozesse müssen erhalten oder neu ermöglicht werden.
2. Das vorrangige Ziel jeder Auenrenaturierung muss die Erhöhung der Gewässerdynamik, insbesondere ihrer Morphodynamik sein. Dazu ist dem Gewässer der nötige Raum zu geben. Bisherige Renaturierungen sind oft zu kleinflächig und gehen in aller Regel nicht weit genug, um die ursprüngliche Habitatvielfalt wieder herzustellen.
3. Vor Eingriffen in die Auenlandschaft muss eine umfangreiche Abwägung aller betroffener Schutzgüter erfolgen. Als Landesverband für Amphibien- und Reptilienschutz in Bayern e.V. setzen wir uns in besonderem Maße für den Erhalt und die Neuschaffung von Amphibien- und Reptilienhabitaten ein.
4. Vor Eingriffen in Auenbereiche müssen spezifische Untersuchungen bzw. Verträglichkeitsprüfungen zu allen relevanten Organismengruppen über einen ausreichend langen Zeitraum erfolgen, um negative Auswirkungen zu vermeiden. Managementpläne oder Aktionsprogramme können diese nicht ersetzen.
5. Großflächige Eingriffe in die Auenlandschaft dürfen nur genehmigt werden, wenn sie eine ökologische Verbesserung des Auenökosystems hin zu einer Renaturierung sind. Dies umfasst Maßnahmen zu einer effektiven Dynamisierung der Aue wie Deichrückverlegungen, Verbreiterung der aktiven Aue oder den Rückbau von Sperrbauwerken. Ist absehbar, dass durch eine Dynamisierung der Aue wichtige Habitatelemente der Herpetofauna verloren gehen, muss rechtzeitig Ersatz geschaffen werden.
6. In Auenabschnitten, in denen eine ausreichende Dynamik nicht mehr ermöglicht werden kann, ist eine ausreichende Anzahl an Amphibien- und Reptilienhabitaten bereitzustellen und zu erhalten. Diese hat sich an populationsökologischen Erfordernissen zu orientieren.
7. Die Einrichtung von Flutpoldern lehnen wir aus ökologischen Gründen ab. Ökologische Flutungen können erfolgen, wenn genannte Maßnahmen nicht umsetzbar sind.
8. Die Durchlässigkeit der Aue als lineare Wanderachse für Amphibien und Reptilien ist sicherzustellen.
9. Es müssen geeignete Maßnahmen ergriffen werden, um (potentielle) Amphibienlaichgewässer möglichst dauerhaft fischfrei zu halten.
10. Es sind geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um die Verbreitung von invasiven Neobiota zu verhindern.
Das Positionspapier mit Erläuterungen und Begründung der Punkte wurde in der Zeitschrift für Feldherpetologie 26, S. 236—246 veröffentlicht und kann als pdf-Datei heruntergeladen werden:
Positionspapier Auen-Renaturierung
(Verfasser: Christian Köbele, Karlheinz Schaile, Manfred Drobny, Otto Aßmann & Andreas Zahn)
Zu den älteren Mitteilungen
letzte Aktualisierung: 1. Sept. 2024
Neue/erweiterte Inhalte:
(27.01.2021)
Projektbeispiel für Artenhilfsmaßnahmen:
Gelbbauchunke
im Alt-Landkreis Neuburg: Aktualisierung (Ergänzung des Jahres 2020)
(30.07.2020)
Artbeschreibung
Gebietsfremde Schildkrötenarten
(10.11.2019)
Projektbeispiel für Artenhilfsmaßnahmen:
Gelbbauchunke
im Alt-Landkreis Neuburg: Aktualisierung (Ergänzung der Jahre 2017—2019)