Sumpfschildkröte, Feuersalamander, Ringelnatter, Springfrosch, Zauneidechse

Teichfrosch (Pelophylax esculentus)

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rufender Teichfrosch
Als Hybrid zwischen dem Kleinen Wasserfrosch und dem Seefrosch liegen viele Merkmale des Teich­frosches zwischen den beiden Eltern­arten; im Aussehen ähnelt er meist eher dem Kleinen Wasserfrosch
(Foto: E. Andrä)

Verbreitung in Bayern: in großen Teilen Bayerns vorkommend; fehlt z.B. weitgehend in den Alpen und im Bayerischen Wald.






Karte:
Artenschutzkartierung Bayern,
Bayerisches Landesamt für Umwelt
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Bestandsentwicklung: Wo das Gewässernetz intakt ist, sind gleichbleibende Bestände belegt. In Gegenden mit einer starken Abnahme der Kleingewässer wurde lokales Aussterben auch an den verbliebenen Gewässern nachgewiesen.
Sommer-/Landlebensraum: Hält sich auch außerhalb der Laichzeit meist in einem Gewässer oder an dessen Ufern (an besonnten Abschnitten), oder im unmittelbaren Umgriff auf. Es werden auch Gewässer genutzt, die nicht als Laichgewässer genutzt werden. Aber auch feuchte Wiesen, Weiden, Staudenfluren, beschattete Gewässer.
Fortpflanzungsgewässer: Nutzt eine Vielzahl unterschiedlicher Gewässertypen und -größen: Weiher, Teiche, Altwasser, Gräben, Waldweiher, Moore, Randbereiche größerer Seen, die gut besonnt sind und über eine gut entwickelte aquatische Vegetation verfügen.
Laicht auch in anderen Gewässertypen (vegetationsarmen Fischteiche), doch dann ohne bedeutenden Reproduktionserfolg.
Ist für die Reproduktion auf die Anwesenheit einer Elternart (Kleiner Wasserfrosch oder Seefrosch) angewiesen. Reine Teichfroschbestände mit triploiden Tieren, die die Rolle einer Elternart übernehmen können, sind bisher aus Bayern nicht bekannt.
Laichzeit: Mitte Mai bis Mitte Juni
Überwinterung: Meist am Gewässergrund; ein kleiner Teil der Tiere überwintert an Land.
Fressfeinde: Laich: Molche, Kaulquappen anderer Arten (Laubfrosch, Kreuzkröte), Fische, Enten, Wasserkäfer, Köcherfliegenlarven.
Larven: Wasserinsekten, Fische, Großlibellenlarven, Wasserwanzen.
Adulte: z.B. Fische, Ringelnatter, verschiedene Vogelarten, Spitzmäuse.
Nahrung: Larven: Algen, abgeschabte Pflanzenteile, abgestorbene Pflanzen, Aas.
Adulte: Insekten (v.a. Zweiflügler, Käfer, Hautflügler), auch Spinnen, Schnecken u.a.; gelegentlich kleine Wirbeltiere.
Gefährdung: hoher Fischbestand/Fischbesatz in den Laichgewässern, intensive Pflege der Gewässer, Zerstörung von Gewässern, Grundwasserabsenkung, maschinelle Grabenräumung.
Artstatus Keine eigene Art, sondern Hybrid zwischen dem Kleinen Wasserfrosch und dem Seefrosch. Eine Kreuzung zwischen diesen Arten dürfte allerdings ziemlich selten sein; die Fortpflanzung des Teichfrosches (P. esculentus) erfolgt in der Regel durch Paarung des Teichfrosches mit einer Elternart (P. lessonae oder P. ridibundus). Dabei gibt der Teichfrosch die Gene der anderen Elternart weiter, so dass sich wieder die Chromo­somensätze beider Elternarten vereinen und Teichfrösche entstehen. Bei der Paarung von Teichfröschen untereinander entstehen nur wenige lebensfähige Nachkommen, die meist einer der Elternarten angehören. Es gibt jedoch auch triploide Teichfrösche, die praktisch die Rolle einer Elternart übernehmen können. Paaren sie sich mit diploiden Teichfrösche, entstehen wiederum Teichfrösche. Aus Bayern gibt es bisher jedoch keine zweifelsfreien Nachweise triploider Tiere.

Von den drei in Bayern vorkommenden Grünfrosch-„Arten“ die häufigste.
Besonderheiten: Die Männchen sind während der Paarungszeit oberseits oder am Kopf und Vorderkörper oft gelblich gefärbt.
Der Laich wird in mehreren Klumpen mit je ca. 100 bis 500 Eiern abgelegt.
Teichfrösche können neu entstandene Gewässer rasch besiedeln.
Rote Liste Bayern: nicht gefährdet
Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie: Anhang V (Art von gemeinschaftlichem Interesse, deren Entnahme aus der Natur und Nutzung Gegenstand von Verwaltungsmaßnahmen sein kann)
Hinweis: Die Tiere können im Aussehen stark variieren. Verwechslung mit dem Seefrosch oder dem Kleinen Wasserfrosch möglich.
Literatur (Auswahl): MAYER, M., HAWLITSCHEK, O., ZAHN, A. & GLAW, F. (2013): Composition of twenty Green Frog populations (Pelophylax) across Bavaria, Germany. — Salamandra 49(1):31—44.
Als pdf verfügbar:  interner Link (9,2 Mb)
Hinweis: Diese Arbeit wurde vom LARS e.V. finanziell unterstützt.

GÜNTHER, R. (1990): Die Wasserfrösche Europas — Die Neue Brehm-Bücherei Band 600, Westarp Wissenschaften, 288 Seiten.

Grünfrösche sonnen sich gerne in Gruppen (hier: Mischpopulation Teich- und Seefrosch)
(Foto: Th. Dürst)

 

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Text: Th. Dürst und Dr. A. Zahn
Foto links: Th. Dürst
letzte Aktualisierung: 9.12.2019