Sumpfschildkröte, Feuersalamander, Ringelnatter, Springfrosch, Zauneidechse

Kleiner Wasserfrosch (Pelophylax lessonae)

Die Körperoberseite der Kleinen Wasserfrösche ist in der Regel grasgrün (seltener auch teilweise oder ganz braun), die Oberseite der Beine braun ge­färbt. Die Tiere sind nur wenig gefleckt oder unge­fleckt.
(Foto: A. Zahn)

Verbreitung in Bayern: Bis ca. 1980 war nicht bekannt, ob der Kleine Wasserfrosch in Bayern überhaupt vorkommt. Seine aktuelle Verbreitung ist nur unzureichend bekannt, da bei früheren Kartierungen oft nicht zwischen dem Kleinen Wasserfrosch und dem Teichfrosch unterschieden wurde.

Vorkommen sind aus einer Reihe von Regionen in Bayern bekannt; der Verbreitungsschwerpunkt liegt vermutlich im Alpenvorland.
Karte:
Artenschutzkartierung Bayern,
Bayerisches Landesamt für Umwelt
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Bestandsentwicklung: Wegen der mangelhaften Datenbasis keine allgemeine Aussage möglich.
Lokal wurden stabile Bestände in Gegenden mit konstantem Angebot an Laich­gewässern nachgewiesen.
Sommer-/Landlebensraum: Hält sich auch außerhalb der Laichzeit häufig an einem Gewässer oder dessen unmittel­barem Umgriff auf, ist aber weniger an Gewässer gebunden wie Teich- und Seefrosch.
Hauptsächlich besonnte Gewässerufer, aber auch Feucht- und Nasswiesen, Moore, Sümpfe, Auwälder, Laub-/Mischwälder.
Fortpflanzungsgewässer: Eher kleine, nährstoffarme, aber vegetationsreiche Gewässer wie Wiesenweiher und -gräben, Waldweiher, Moore, Bruchwaldgewässer, Altwasser, Tümpel; selten an größeren Seen oder (vegetationsarmen) Gewässern in Abbaustellen.
Bevorzugt gut besonnte, vegetations- und strukturreiche Gewässer (Röhricht, Schwimmblatt- und Unterwasservegetation).
Laichzeit: Mitte Mai bis Mitte Juli
Überwinterung: in der Regel an Land: in Wäldern, eingegraben ins Erdreich.
Fressfeinde: Laich: Molche, Kaulquappen, Fische, Enten
Larven: Wasserinsekten, Fische
Adulte: z.B Fische, Ringelnatter, verschiedene Vogelarten, Spitzmäuse
Hauptnahrung: Larven: pflanzliches Material, Detritus, totes tierisches Material.
Adulte: vermutlich v.a. verschiedene Insekten (z.B. Käfer, Schwebfliegen, Ameisen u.a.), Spinnen und Schnecken.
Gefährdung: hoher Fischbestand/Fischbesatz in den Laichgewässern, Intensivierung der Gewässernutzung; Zerstörung von Gewässern oder der Gewässervegetation, Entwässerung von Feuchtgebieten, Grundwasserabsenkung; Intensivierung der Landwirtschaft, Eintrag von Pestiziden in die Gewässer, Umbruch von Grünland, Zerschneidung von Lebensräumen, Straßenverkehr.
Besonderheiten: Von den drei in Bayern vorkommenden Grünfroscharten die seltenste.
Meist mit dem Teichfrosch vergesellschaftet; reine Populationen sind vermutlich recht selten.
Besitzen einen großen Fersenhöcker (größer als bei Teich- und Seefrosch).
Männchen während der Paarungszeit oberseits oder am Kopf und Vorderkörper oft gelblich gefärbt.
Der Laich wird in mehreren Klumpen abgelegt.
Rote Liste Bayern: 3: Gefährdet
Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie: Anhang IV (streng zu schützende Art)
Hinweis: Verwechslungsgefahr: Teichfrösche können dem Kleinen Wasserfrosch sehr ähnlich sehen.
Literatur (Auswahl): MAYER, M., HAWLITSCHEK, O., ZAHN, A. & GLAW, F. (2013): Composition of twenty Green Frog populations (Pelophylax) across Bavaria, Germany. — Salamandra 49(1):31—44.
Als pdf verfügbar:  interner Link (9,2 Mb)
Hinweis: Diese Arbeit wurde vom LARS e.V. finanziell unterstützt.

GÜNTHER, R. (1990): Die Wasserfrösche Europas — Die Neue Brehm-Bücherei Band 600, A. Ziemsen Verlag, Wittenberg Lutherstadt, 288 Seiten.


Beim Kleinen Wasserfrosch sind die Schallblasen weiß
(Foto: E. Andrä)
 


Text: Th. Dürst und Dr. A. Zahn
Foto links: Th. Dürst
letzte Aktualisierung: 8. Juni 2020