Sumpfschildkröte, Feuersalamander, Ringelnatter, Springfrosch, Zauneidechse

Gefährdungsfaktoren und Hilfsmaßnahmen
für bedrohte Amphibien- und Reptilienarten

Hier werden wir nach und nach ausführliche Informationen über die Gefährdung der einheimischen Arten und über Hilfsprojekte zur Verfügung stellen (Hinweis: eine Auflistung wesentlicher Gefährdungsfaktoren finden Sie jetzt schon bei der Beschreibung der einzelnen Arten; siehe interner Link Amphibien und Reptilien in Bayern).

Vorstellung von Hilfsprojekten (Auswahl)

An allen vorgestellten Projekten sind LARS-Mitglieder maßgeblich beteiligt.

 

Warnhinweis  Bitte beachten Sie:

Betrachten Sie die Darstellungen als Informationsquelle und als Anregung, aber nicht als Anleitung für eigene Hilfsmaßnahmen.

Hilfsprojekte erfordern eine sorg­fäl­tige Planung, sowohl was den Entwurf als auch die Ausführung betrifft. Nicht an die jeweiligen Erfordernisse und Ge­ge­benheiten angepasste Maßnahmen können u.U. wirkungslos, im schlimms­ten Fall sogar kontraproduktiv sein.

 

   
Anlage zweier Laichgewässer für die Wechselkröte auf der Oberwiesenalm, Chiemgauer Alpen (2011)
interner Link
Oberwiesenalm/Chiemgauer Alpen (Foto: E. Andrä)
Im Sommer 1998 wurde im Almbereich um die Hochries/Chiemgauer Alpen in der spekta­ku­lären Höhenlage von 1150m ü. NN ein Laichhabitat der Wechselkröte entdeckt (der über­wie­gende Teil der Fundorte dieser Art liegt unter 300m). Eine nachfolgende Langzeituntersuchung und Recherchen hatten dann ergeben, dass diese möglicherweise schon seit Hunderten von Jahren existierende Population infolge des Verlustes ihres wichtigsten Laichgewässers drastische Bestands­ein­bußen hinnehmen musste. In den letzten fünf Jahren (2007 bis 2011) konnte, vor allem wegen der ungünstigen Gewässersituation, keine erfolgreiche Repro­duk­tion mehr festgestellt werden.

Bundes- und bayernweit, aber auch in großen Teilen Österreichs ist die Wechsel­kröte als „Vom Aussterben bedroht“ eingestuft. Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, alle vorhandenen, insbesondere aber Vorkommen an Extrem-Standorten wie diesen hier zu erhalten und best­möglich zu fördern. Dies nahmen Mit­glie­der des LARS zum Anlass, entsprechende Maßnahmen zu betreiben. Im Oktober 2011 wurden dann mit finanzieller Unterstützung der Regierung von Oberbayern zwei Laichgewässer auf der Oberwiesenalm angelegt, dem wichtigsten Teil- Lebens­bereich der Art im Gebiet.

Bereits 2012 stellte sich der erhoffte Erfolg ein: Im August 2012 wurden weit über 1000 Wechselkrötenlarven beobachtet. Nach einer vorsichtigen Schätzung sind davon 800 bis 900 nach der Metamorphose als Jungkröten an Land gegangen.

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Anlage zweier Laichgewässer für die Wechselkröte in München-Zamdorf (2011)

Wechselkröte, Pärchen
(Foto: A. Zahn)
Im ehemaligen Verbreitungsschwerpunkt der Wechselkröte im Münchner Osten waren durch Nutzungsänderung nach und nach die Laichgewässer der Art verschwunden. 2009 war der letzte Tümpel trocken gefallen, eine Reproduktion somit nicht mehr möglich. Das Aussterben der Art in diesem Bereich war ohne Hilfsmaßnahmen abzusehen.

Zusammen mit dem Landesbund für Vogelschutz München legten Mitglieder des LARS e.V. 2011 zwei Gewässer an. Bereits 2012 konnte ein Reproduktionserfolg registriert werden. — Die Entwicklung wird weiter beobachtet.

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Hilfsmaßnahmen für die Gelbbauchunke im Altlandkreis Neuburg an der Donau (seit 2006)

Gelbbauchunke (Foto: Th. Dürst)
Langjährige Untersuchungen im Altlandkreis Neuburg an der Donau hatten gezeigt, dass die Populationen der Gelbbauchunke Anfang der 2000er Jahre einen Tiefpunkt erreicht hatten. Aus einer Reihe von früher besiedelten Teilgebieten war die Art gänzlich verschwunden. Bei einer Bestandsaufnahme im Jahr 2005 erwiesen sich die verbliebenen Vorkommen oft als sehr indi­viduenarm (oftmals nur einzelne oder wenige Tiere) und überaltert. Es wurden nur ca. 1.000 Hüpfer­linge gezählt. Viele Gewässer trockneten vorzeitig aus, so dass hier keine Repro­duktion möglich war.

Dies wurde zum Anlass genommen, ab 2006 Artenhilfsmaßnahmen einzuleiten, die bis auf Weiteres jährlich fortgeführt wurden und auch weiterhin fortgeführt werden.

Die Maßnahmen erwiesen sich als äußerst erfolgreich: Die Zahl der Hüpferlinge stieg etwa auf das Fünffache an. Einige ehemals besiedelte und zwischenzeitlich verwaist gewesene Teil­gebiete sind wieder von der Gelbbauchunke besiedelt.

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Artenschutz durch Flächensicherung — vom LARS betreute Grundstücke (seit 2000 bzw. 2006)

Äskulapnatter (Foto: O. Aßmann)
Ein wesentlicher Grund für den Rückgang vieler Arten ist der Verlust an für sie geeigneten Lebensräumen. Der Schutz gefährdeter Arten erfordert daher in erster Linie die Sicherung ihrer Biotope.

Der LARS engagiert sich im NSG und FFH-Gebiet „Donauleiten von Passau bis Jochenstein“ auf zwei Teilflächen, einem Gebiet von naturschutzfachlich nationaler Bedeutung.
Die Reptilien sind hier mit sieben Arten vertreten (unter anderen der Äskulap­natter und der Östlichen Smaragdeidechse — beide in der BRD und Bayern vom Aus­sterben bedroht), die Amphibien mit neun Arten.

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Zusammenstellung: Th. Dürst
letzte Aktualisierung: 28. Januar 2013